PROJEKTE
> DOKUMENTATION 12/2015
Städtische Bühnen Osnabrück:
Danse Macabre: Rekonstruktion der Totentänze I und II von Mary Wigman
2013 entstand an den Städtischen Bühnen Osnabrück im Rahmen von TANZFONDS ERBE die außerordentlich erfolgreiche Rekonstruktion von Mary Wigmans "Le Sacre Du Printemps" für ursprünglich 45 Tänzer:innen.
Mit "Danse Macabre" ließ das Haus im Februar 2017 zwei kleinformatige, aber nicht minder wichtige Werke der Choreografin auf die Bühne zurückkehren:
1921 brachte Wigman ihren Totentanz I zur Musik "Danse Macabre" von Camille Saint-Saëns heraus. Es tanzten: Mary Wigman, Gret Palucca, Berte Trümpy und Yvonne Georgi.
1925 erarbeitete sie einen zweiten Totentanz für ihre Tanzgruppe, diesmal zur Musik von Will Goetze. Als "stummer Partner" begleitete der Maler Ernst Ludwig Kirchner die Proben in Dresden und fertigte zahlreiche Skizzen der Tänzer:innen an.
Beide Stücke markieren sowohl inhaltlich wie auch stilistisch die Richtung des Ausdruckstanzes in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. In der Folge stehen z.B. Totentänze von Harald Kreutzberg ("Der ewige Kreis/Legende vom Tod") oder von Kurt Jooss ("Der grüne Tisch - ein Totentanz in acht Bildern").
Auf der Grundlage von Notationen, den Zeichnungen von Ernst Ludwig Kirchner, Fotos, Einträgen aus Wigmans Tagebüchern und weiterem historischen Material rekonstruierte Henrietta Horn – ein weiteres Mal unterstützt von Susan Barnett und Katherine Sehnert – die Totentänze I und II und studierte sie anschließend mit den Tänzer:innen der Dance Company Osnabrück ein.
Ergänzt wurde die Aufführung der beiden Stücke im Rahmen des "Danse Macabre"-Abends durch eine Neukreation von Mauro de Candia zu Strawinskys Sacre-Version für zwei Klaviere sowie Marco Goeckes Choreografie "Supernova".
Darüber hinaus setzte sich das Projekt in Kooperation mit dem Felix Nussbaum Haus, der Kunsthalle der Stadt Osnabrück und dem Diözesanmuseum des Bistums Osnabrück in Ausstellungen, Installationen, Symposien und weiteren Formaten mit der Totentanzthematik als erlebte Wirklichkeit von wirtschaftlicher Depression, Krieg, Diktatur und Mord auseinander.
TOTENTANZ I (1917/1921)
Choreografie – Mary Wigman
Bühne/Kostüme – Mary Wigman
Rekonstruktion – Henrietta Horn (verantwortlich), Susan Barnett, Christine Caradec, Katharine Sehnert
Klavier – Denys Proshayev, Nadia Mokhtari
Mary Wigman – Marine Sanchez Egasse/Keith Chin
Yvonne Georgi – Cristina Commisso/Lennart Huysentruyt
Gret Palucca – Katherina Nakui/Neven Del Canto
Berthe Trümpy – Rosa Wijsman/Péter Matkaicsek
TOTENTANZ II (1926)
Choreografie – Mary Wigman
Bühne/Kostüme – Mary Wigman
Rekonstruktion – Henrietta Horn (verantwortlich), Susan Barnett, Christine Caradec, Katharine Sehnert
Rekonstruktion der Masken – Maskenabteilung, Ltg. Thorsten Kirchner
Schlagzeug – Frank Lorenz/Ingo Reddemann
Dämon – Jayson Syrette/Keith Chin
Weibliche Gestalt – Marine Sanchez Egasse/Cristina Commisso
Lemuren – Cristina Commisso, Neven Del Canto, Lennart Huysentruyt, Katherina Nakui, Péter Matkaicsek, Rosa Wijsman
2017
- 11. & 12.02.2017 | Priesterseminar Osnabrück / Hoher Dom / Diözesanmuseum / Theater am Domhof – Auftakt mit Symposium und Ausstellungseröffnungen
- 11.02.2017 | Städtische Bühnen Osnabrück / Theater am Domhof – Premiere
- 16.02.2017 | Städtische Bühnen Osnabrück / Theater am Domhof
- 21.02.2017 | Städtische Bühnen Osnabrück / Theater am Domhof
- 26.02.2017 | Städtische Bühnen Osnabrück / Theater am Domhof
- 10.03.2017 | Städtische Bühnen Osnabrück / Theater am Domhof
- 12.03.2017 | Städtische Bühnen Osnabrück / Theater am Domhof
- 21.03.2017 | Städtische Bühnen Osnabrück / Theater am Domhof
- 12.04.2017 | Städtische Bühnen Osnabrück / Theater am Domhof
- 07. & 08.11.2017 | Theater der Jungen Welt, Leipzig – im Rahmen der euro-scene Leipzig
2018
- 21.11.2018 | Erholungshaus, Leverkusen
2019
- 28.08.2019 | Akademie der Künste, Berlin – im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Was der Körper erinnert. Zur Aktualität des Tanzerbes“