ÜBER UNS

Nach dem Ende der deutschlandweiten Großinitiative für den Tanz in Deutschland, Tanzplan Deutschland (2006–2011), initiierte die Kulturstiftung des Bundes die beiden Förderfonds TANZFONDS PARTNER (2011-2014) und TANZFONDS ERBE (2011-2019). Als Projektträgerin war die DIEHL+RITTER gUG (heute Bureau Ritter gUG) für die Konzeption und Ausgestaltung beider Fonds verantwortlich, Projektleiterin war Madeline Ritter.

Die letzte Bewerbungsfrist endete am 31.10.2016. Eine Antragstellung ist nicht mehr möglich.

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TANZFONDS ERBE

Fonds für künstlerische Projekte zum Kulturerbe Tanz

Lange Jahre war die Geschichte des modernen Tanzes in der Öffentlichkeit nur begrenzt sichtbar – ungeachtet der Tatsache, dass der Weltruf zahlreicher Künstlerpersönlichkeiten wie Mary Wigman, Dore Hoyer, Tatjana Gsovsky, Rudolf von Laban, William Forsythe oder Pina Bausch seinen Ausgang in Deutschland nahm. Doch die Aufarbeitung von historischem Material ist aufwendig, Urheberrechte sind häufig nicht geklärt und Nutzungsrechte, etwa für Originalmusiken, teuer.

Um diese Lücke zu schließen, initiierte die Kulturstiftung des Bundes TANZFONDS ERBE und stattete die Initiative mit einem Fördervolumen von rund 6 Millionen Euro aus. Verantwortlich für die inhaltliche Konzeption waren Madeline Ritter, die ehemalige Leiterin von Tanzplan Deutschland, und Ingo Diehl, der ehemalige Leiter des Ausbildungsbereichs von Tanzplan Deutschland. Ritter und Diehl einigten sich bewusst darauf, keinen Kanon bedeutender historischer Werke festzulegen. Sie wollten, dass die Antragsteller:innen selbst entscheiden und argumentieren, warum die von ihnen ausgewählten historischen Choreograf:innen, Werke und Themen für die Gegenwart von Bedeutung sind. Durch diese offene Herangehensweise werden verschiedenste Zugänge zur Tanzgeschichte ermöglicht.

Insgesamt wurden 60 Projekte ausgewählt, die exemplarisch für einen künstlerischen Umgang mit dem Tanzerbe stehen: Die geförderten Künstler:innen nutzten unterschiedlichste Archive für ihre fundierten Recherchen, arbeiteten eng mit Expert:innen zusammen und trugen darüber hinaus zur Klärung urheberrechtlicher Fragen bei. Die künstlerischen Ergebnisse dieser Prozesse eröffneten dem Publikum den Zugang zu einer lebendigen Tanzgeschichte, die zuvor nur einigen wenigen Expert:innen vorbehalten war. Die entstandenen Produktionen wurden Spielplan-Elemente der beteiligten Theater und Kompanien. Eine 2014 eingerichtete Gastspielförderung für TANZFONDS ERBE Projekte unterstützte zudem die überregionale Sichtbarkeit der Werke.

Die im Rahmen von TANZFONDS ERBE geförderten Produktionen wurden von DIEHL+RITTER dokumentiert: bis 2014 vollständig, danach in einer Auswahl. Die Dokumentationen geben einen Einblick in die Entstehungsgeschichte, in Recherche- und Produktionsprozesse. Sie sind zentraler Bestandteil dieser Webseite. Darüber hinaus dient der hierbei entstandene Fundus auch zukünftigen Forscher:innen und Künstler:innen als wertvolles Studienmaterial für eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Geschichte des Tanzes in Deutschland.

So setzte TANZFONDS ERBE Impulse bei der innovativen Vermittlung der Sparte Tanz, stärkte die Sichtbarkeit der Geschichte des Tanzes und orientierte sich an den Zielen des UNESCO-Übereinkommens zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes.

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TANZFONDS PARTNER

Fonds für Partnerschaften zwischen Tanzinstitutionen und Schulen

TANZFONDS PARTNER, von der Kulturstiftung des Bundes mit einem Fördervolumen von 2,5 Millionen Euro ausgestattet, ermöglichte Partnerschaften zwischen Tanzinstitutionen und allgemeinbildenden Schulen. Die Kunstform Tanz sollte für Schüler:innen im Rahmen des realen Theaterbetriebs erlebbar und erfahrbar sein – und zwar auf höchstem künstlerischen Niveau.

Die von TANZFONDS PARTNER geförderte Partnerschaft fand zwischen je einer Tanzinstitution und einer Schule statt. Dadurch entstand eine besondere Nähe zwischen den beteiligten Partnerinstitutionen, die ein Kooperationsbündnis stiften sollte, dass nach Ablauf der Förderung seine Fortsetzung findet.

Im Zusammentreffen zwischen Tanzkünstler:innen und jungen Menschen machten beide Seiten neue Erfahrungen. Tänzer:innen und Choreograf:innen mussten Überzeugungs- und Vermittlungsarbeit leisten. Sie mussten ihre eigenen Positionen überprüfen und einer Betrachtung von außen standhalten. Die Erfahrungen, die dabei gewonnen wurden, trugen die Beteiligten wieder in ihre Institutionen hinein.

Im Rahmen von TANZFONDS PARTNER wurden von 2011 bis 2014 zwölf Projekte in ganz Deutschland gefördert. Der Fonds ist beendet, eine Antragstellung ist nicht mehr möglich.

Auf der eigens eingerichteten Archivwebseite ist der TANZFONDS PARTNER mit allen Projekten dokumentiert.