CREDITS
Konzept | Künstlerische Projektleitung – Matthias Quabbe
Dramaturgische Assistenz / Projektkoordination – Lina Klingebeil
Choreographie – Jenny Beyer, Heike Henning, Isabelle Schad, Doris Uhlich
Musik – Sebastian Reier aka DJ Booty Carrell
Wissenschaftliche Mitarbeit Dramaturgische Beratung – Theresa Jacobs, Patrick Primavesi
Licht – Dennis Döschner
PROJEKTE
> DOKUMENTATION 2012
K3 - Zentrum für Choreographie:
HEUTE: volkstanzen
Das Projekt von K3 - Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg, das in Kooperation mit dem Tanzarchiv Leipzig e.V. und der Schaubühne Lindenfels Leipzig stattfand, fragte nach zeitgenössischen Äquivalenten zum traditionellen Volkstanz und erforschte modellhaft Tanzvermittlung und Partizipation.
Vier Choreografinnen – Jenny Beyer (Hamburg), Heike Hennig (Leipzig), Isabelle Schad (Berlin) und Doris Uhlich (Wien) – untersuchten auf Grundlage einer Recherche u.a. in den Beständen des Tanzarchivs Leipzig choreografische Strukturen verschiedener Volkstanzpraxen, insbesondere unter dem Aspekt ihrer kommunikativen und gemeinschaftsbildenden Potenziale. Auf dieser Grundlage erarbeiteten sie jeweils mit einer Gruppe tanzinteressierter Laien eine Choreografie im Kontext ihres aktuellen Tanzschaffens. Es entstand ein in Hamburg und Leipzig gefeiertes „Volkstanzfest“, in dem sich die Praxis des Volkstanzes zwischen teilnehmen und zeigen (tanzen und schauen) widerspiegelte.
Darüber hinaus wurde in einem Symposium die Frage der Weitergabe von Traditionen und Ritualen thematisiert. So hielt u.a. Dr. Hanna Walsdorf von der Universität Heidelberg den Vortrag "Volkstanz_Tradition" und Brita Adam – Dozentin für Folklore und Charaktertanz – diskutierte mit dem Choreografen Jochen Roller über die Rolle von Volkstanz in der Ballettausbildung, Fragen der Authentizität, zeitgenössische Adaptionen und politische Implikationen.
Eine Ausstellung zeigte zudem die Vielfalt von Volkstanz als kultureller Praxis. Eine Auswahl von Plakaten zum Volkstanz in der DDR aus dem Bestand des Tanzarchiv Leipzig e.V. dokumentierte Ankündigungen zu Veranstaltungen aus den Jahren 1954-1988. Daneben waren Filmausschnitte aus dem Sorbischen Kulturarchiv zu sehen, die im Kontrast zu Olaf Martens fotografischen Inszenierungen heutiger Volkstanzgruppen standen.
Im Rahmen des Symposiums zu „HEUTE: volkstanzen“ diskutieren Brita Adam – Dozentin für Folklore und Charaktertanz – und Choreograf Jochen Roller über die Rolle von Volkstanz in der Ballettausbildung, Fragen der Authentizität, zeitgenössische Adaptionen und politische Implikationen.
Brita Adam
begann ihre Ausbildung zur klassischen Tänzerin in Ostberlin und beendete sie in Hamburg. Nach mehreren Engagements als Tänzerin an verschiedenen Theatern begann sie 1971 die Ausbildung als Pädagogin an der Hochschule Köln. Von 1973 bis 1977 war sie Pädagogin an der John Cranko Schule, Stuttgart. Von der Gründung der Ballettschule der Hamburgischen Staatsoper 1978 bis Sommer 201war sie als Pädagogin an der Ballettschule des Hambug Balletts unter Ballettdirektor John Neumeier tätig und unterrichtete im Rahmen dieser Tätigkeit Klassischen Tanz, Folklore/Charaktertanz und Spanischen Tanz.
Jochen Roller
studierte nach einer klassischen Ballettausbildung Angewandte Theaterwissenschaft in Giessen und Choreografie am Laban Centre London. Seit 1997 arbeitet er als freischaffender Choreograf. Bislang entstanden über 40 Arbeiten für Bühnen, Galerien, Mode und Film. Seine Bühnenproduktionen touren in Europa, Nahost, Asien und in der Pazifikregion. Von 2007 bis 2010 kuratierte Roller das saisonale Tanzprogramm von Kampnagel Hamburg. In dieser Zeit gründete er zusammen mit Anne Kersting das jährliche Live Art Festival, dessen künstlerischer Leiter er 2009 und 2010 war. Als Dramaturg war Roller unter anderem für die Choreografen Angela Guerreiro (Hamburg), Joavien Ng (Singapur) und Jecko Siompo (Jakarta) tätig. Für Martin Nachbar, Thomas Lehmen, Matthias von Hartz, Ami Garmon und Gintersdorffer/Klassen arbeitete er als Tänzer und Performer. Als Dozent unterrichtet er an der FU Berlin (MA Tanzwissenschaft), Uni Hamburg (MA Performance Studies) und LaSalle College Singapur (BA Theatre and Acting).
Im Rahmen von Tanz im August 2013 kam Jochen Rollers Produktion „Trachtenbummler“ eine kritische Auseinandersetzung mit dem deutschen Tanzbrauchtum – zur Uraufführung.
- 17.10.2013, 19:30 Uhr, K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg, Kampnagel – Premiere
- 18. & 19.10.2013, 19:30 Uhr, K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg, Kampnagel
- 25. & 26.10.2013, 19:30 Uhr, Schaubühne Lindenfels, Leipzig
- 21. – 23.08.2014, 18.30 Uhr Internationales Sommerfestival Kampnagel K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg, Kampnagel
Gespräch Brita Adam und Jochen Roller
Im Rahmen des Symposiums zu „HEUTE: volkstanzen“ diskutieren Brita Adam – Dozentin für Folklore und Charaktertanz – und Choreograf Jochen Roller über die Rolle von Volkstanz in der Ballettausbildung, Fragen der Authentizität, zeitgenössische Adaptionen und politische Implikationen.