City Dance Köln

Der Titel von Stephanie Thierschs Community Dance-Projekt bezieht sich auf die vier „City Dances“, die Anna Halprin in den 1970er Jahren im von Rassenunruhen aufgeheizten San Francisco veranstaltete und in denen Tanz als kollektiver demokratischer Kreationsprozess erfahrbar werden sollte. Anna Halprin war mit ihren „City Dances“ sowie mit deren Vorläuferform, den „City Walks“, Vorreiterin für tänzerische Aktionen im öffentlichen Raum. …

The Body as Archive

Die Auflösung der Forsythe Company im Jahr 2014 und die mit ihr verbundene Frage, wer oder was das künstlerische Erbe William Forsythes künftig weiterträgt, bewegte Michael Maurissens zu seinem Dokumetarfilmprojekt „The Body as Archive“, das vor allem die Rolle des Tänzers/der Tänzerin als Träger:in choreografischen Wissens fokussiert. Der Film befragt die Konstellation der Begriffe „Körper“ …

CAEN AMOUR

Die legendäre Tanz- und Jugendstilikone Loïe Fuller inspirierte als Muse schon Dichter und Maler wie Stéphane Mallarmé oder Henri de Toulouse-Lautrec. Ihr in fließende Gewänder eingehüllter Tanz, für den sie sich von orientalistischen Konzepten inspirieren ließ, war Avantgarde und Vaudeville zugleich und wurde postum zum Modernen Tanz erklärt. Fullers Arbeiten beeinflussten Isadora Duncan ebenso wie …

ZWEI GIRAFFEN TANZEN TANGO – BREMER SCHRITTE

1978 übernahm Gerhard Bohner gemeinsam mit Reinhild Hoffmann die künstlerische Leitung des Bremer Tanztheaters. In den folgenden drei Jahren entstanden seine Choreografien „Die Dinge in meiner Hand“, „Bilder einer Ausstellung“ und „Zwei Giraffen tanzen Tango“, in denen sich die Abwendung von psychologisch motivierten Rollen und Handlungen zugunsten einer Dramaturgie der Collage aus Einzelszenen und Bildern in einem assoziativen Aufbau abzeichnet. …

DIE LEGENDE VON SYD O’NOO

Der Steptanz kennt – wie viele Formen des improvisierten Tanzes – keine Notationen, denn die Fixierung in Schriftform widerspricht seinem Ideal einer spontanen, authentischen, sich immer neu erschaffenden Kreativität. Dennoch wird auch im Steptanz ein Erbe gepflegt und weitergegeben. Allerdings geschieht dies vor allem durch eine mündliche Überlieferung, die weniger die Choreografien und Stücke, als vielmehr …

Im Fluss der Zeit

Der 2004 verstorbene Uwe Scholz gilt als einer der wichtigsten Choreografen der jüngeren deutschen Geschichte und ist Schöpfer von über 100 Balletten zu klassischer und moderner Musik. Nach den Neueinstudierungen von „Pax Questuosa“ (Ballett Leipzig) und „Dans la Marche“ / „1000 Grüße“ (Ballett Koblenz) hat auch das Ballett des Staatstheater Cottbus im Rahmen von TANZFONDS …

Capturing Dance – Tanzdokumentation als künstlerische Praxis

Das interdisziplinäre Projekt „Capturing Dance“ widmete sich neuen künstlerischen Praktiken zur Dokumentation von Tanz. Vor dem Hintergrund von Performance- und Medientheorien, die sich mit Ende des 20. Jahrhundert entwickelt haben, sowie Dokumentationsmethoden der Bildenden Kunst richteten junge Tanz- und Medienkünstler:innen einen neuen Fokus auf den Umgang mit Tanzdokumentation und setzten ihn exemplarisch in Berlin und …

Lulu von Jochen Ulrich

1971 gründete der 2012 verstorbene Choreograf und Tänzer Jochen Ulrich gemeinsam mit Helmut Baumann, Gray Verreden und Jörg Burth das Tanzforum an der Kölner Oper, das sich unter der ersten kollektiven Leitung an einem Stadttheater ganz dem Modernen Tanz widmete. 1979 übernahm Ulrich die alleinige Leitung und prägte den Stil der Kompanie entscheidend, deren Training – einzigartig in Europa – …

Zeugen des Tanzes

Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen verwirklichte im Rahmen von TANZFONDS ERBE die Portraitserie „Zeugen des Tanzes“. Das Filmprojekt widmete sich den Reflektionen von sechs die Tanzlandschaft vom Nachkriegsdeutschland bis hin zur Jahrtausendwende maßgeblich prägenden Akteur:innen. Mit dem Tod künstlerischer Zeitgenoss:innen geht immer auch ein wichtiger Teil biografisch tanzgeschichtlicher Zeugenschaft verloren, selbst wenn der nachfolgenden Generation Repertoire-Choreografien, …

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