Gerhard Bohners letzte Choreografie "SOS" entstand in enger Zusammenarbeit mit Jutta Hell und Dieter Baumann (Tanzcompagnie Rubato). Das Duett wurde im Juni 1991 im Hebbel-Theater Berlin uraufgeführt und zählt neben den drei Soloarbeiten "Im (Goldenen) Schnitt I-III" zu den bedeutendsten Arbeiten im Spätwerk des Choreografen. 1992 verstarb Gerhard Bohner.
Nach über 70 Auftritten und Gastspielen mit "SOS" tragen Jutta Hell und Dieter Baumann das Stück in ihren Körpern. Als Zeitzeug:innen, Träger:innen des choreografischen Wissens und Tänzer:innen des Werkes in Personalunion sind sie ein lebendiges Archiv der ästhetischen Handschrift Bohners, das sie nun für eine jüngere Generation geöffnet haben: Auf Grundlage der Notation, die sie zur Uraufführung von "SOS" entwickelt haben, studierten die beiden das Duett mit dem chinesische Tänzer:innen- und Choreograf:innen-Paar Niannian Zhou und Xi Juan neu ein.
Über diese originalgetreue Weitergabe hinaus wurde zudem der Prozess des Erbens bzw. Vererbens choreografischen Wissens künstlerisch reflektiert und dokumentiert.
Choreografie – Gerhard Bohner
Künstlerische Leitung, Weitergabe – Jutta Hell, Dieter Baumann
Tanz – Niannian Zhou, Xuan Shi
Sprecher – Knuth Irche
Musik – Ronald Steckel
Bild – Ursula Sax
Einrichtung – Norbert Stück
Kostüm – Rekonstruktion – Claudia Janitschek
Das Interview entstand im Rahmen des TANZFONDS ERBE-Projekts „Das Triadische Ballett“, das die Akademie der Künste 2014 in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsballett II realisierte.
Das Interview entstand im Rahmen der TANZFONDS ERBE-Produktion „Zwei Giraffen tanzen Tango – Bremer Schritte“ von Helge Letonja am Bremer Theater.