Das Projekt "Tanz aller – Ein Bewegungschor" begab sich auf die Spuren von Rudolf von Laban und setzte sich mit dem nahezu vergessenen Erbe der Bewegungschöre auseinander, die seit Mitte der 1920er Jahre Tanz als soziales und politisches Phänomen begriffen.
Die Bewegungschöre eröffneten den Körpern der tanzenden Laien Bewegungen jenseits des Arbeitsalltags und ließen sie als chorisch organisierte Masse im urbanen Raum wirken. Das Projekt erforschte die Heterogenität dieser Bewegung und suchte nach verdrängten Choreografien und Geschichten.
Ligna hat mit dem Radioballett ein Format entwickelt, das immer wieder in öffentliche wie kontrollierte Räume interveniert. Lässt sich diese Praxis als Aktualisierung der Bewegungschöre begreifen? Welche Rolle kann Masse, welche Rolle kann Tanz heute spielen? Wie sieht eine Organisation der Massen jenseits der Repräsentation aus?
„Tanz aller – Ein Bewegungschor“ aktualisierte den politischen Anspruch der Bewegungschöre im heutigen Kontext.
Ramsay Burt
ist Professor für Tanzgeschichte an der De Montfort Universität (Leicester) und unterrichtet darüber hinaus bei P.A.R.T.S. (Brüssel). Er veröffentlichte u.a. die Bücher Male Dancer: Bodies, Spectacle, Sexualities. (1995), Alien Bodies: Representations of Modernity, „Race“ and Nation in early Modern Dance (1998), Judson Dance Theater: Performative Traces (2006) und – gemeinsam mit Valerie Briginshaw – Writing Dancing Together (2009). 1999 lehrte er als Gastprofessor im Studiengang Performance Studies an der New York University. Gemeinsam mit Susan Foster ist er Gründer und Herausgeber der Fachzeitschrift „Discourses in Dance“.
Im Interview spricht der britische Theaterhistoriker Ramsay Burt über die politischen Aspekte von „Tanz aller – Ein Bewegungschor“.
Ramsay Burt
ist Professor für Tanzgeschichte an der De Montfort Universität (Leicester) und unterrichtet darüber hinaus bei P.A.R.T.S. (Brüssel). Er veröffentlichte u.a. die Bücher Male Dancer: Bodies, Spectacle, Sexualities. (1995), Alien Bodies: Representations of Modernity, „Race“ and Nation in early Modern Dance (1998), Judson Dance Theater: Performative Traces (2006) und – gemeinsam mit Valerie Briginshaw – Writing Dancing Together (2009). 1999 lehrte er als Gastprofessor im Studiengang Performance Studies an der New York University. Gemeinsam mit Susan Foster ist er Gründer und Herausgeber der Fachzeitschrift „Discourses in Dance“.
Medien- und Performancekünstler – Ole Frahm, Michael Hüners, Torsten Michaelsen
Musik – Felix Kubin
Stimmen – Rica Blunk, Christiane Mexer-Rogge-Turner, Martin Nachbar