Mary Wigmans Solo „Hexentanz 2“ in seiner Version von 1926 gilt als eine der bekanntesten Arbeiten des deutschen Ausdruckstanzes, die Generationen von Choreograf:innen beeinflusste. Der erdgebundene Charakter des Tanzes, die schroffen Gesten und das Öffnen der Beine waren nicht nur ein Gegenentwurf zum Ideal des Balletts, sondern konfrontierte den/die zeitgenössische Zuschauer:in auch mit einem neuen …
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Danse Macabre: Rekonstruktion der Totentänze I und II von Mary Wigman
2013 entstand an den Städtischen Bühnen Osnabrück im Rahmen von TANZFONDS ERBE die außerordentlich erfolgreiche Rekonstruktion von Mary Wigmans „Le Sacre Du Printemps“ für ursprünglich 45 Tänzer:innen. Mit „Danse Macabre“ ließ das Haus im Februar 2017 zwei kleinformatige, aber nicht minder wichtige Werke der Choreografin auf die Bühne zurückkehren: 1921 brachte Wigman ihren Totentanz I zur …
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Das Triadische Ballett
Gerhard Bohners Kostümrekonstruktion und choreografische Neufassung von Oskar Schlemmers „Das Triadische Ballett“, die er 1977 im Auftrag der Akademie der Künste realisierte, war eine der erfolgreichsten Produktionen der jüngeren Tanzgeschichte und kann als beispielhaft für einen künstlerischen Rekonstruktionsprozess gesehen werden. 2014 initiierte die Akademie der Künste im Rahmen von TANZFONDS ERBE wiederum die Neueinstudierung von …
Anita Berber – Retro/Perspektive
Anita Berber kennen die meisten heute nur noch aufgrund der mit ihr verknüpften Skandale, Rosa von Praunheims Film oder dem morbiden Portrait, das Otto Dix von ihr malte. Dabei war sie in den goldenen Zwanzigern ein über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannter Star. Wie keine andere hat sie den Zeitgeist herausgefordert und damit ihr Publikum …
DÉBORDS. Reflections on the Green Table
Die Choreografin, Tänzerin und Tanzforscherin Olga de Soto beschäftigt sich seit Jahren mit der Geschichte und Rezeption von Tanz. Die zweite Phase ihrer dokumentarisch-choreografischen Recherche über den deutschen Tanzerneuerer Kurt Jooss wurde 2012 von TANZFONDS ERBE gefördert. Die Rezeption und Wirkung seines gesellschaftspolitischen Balletts „Der Grüne Tisch“, das für seine zeitlose Absage an den Krieg …
Loops and Lines
In seinem Ballettabend „Loops and Lines“ demonstrierte Stephan Thoss mit seinen Tänzern und Tänzerinnen die Bedeutung von Rudolf von Labans Bewegungslehre aus den 1920er Jahren zu den Antriebskräften, Impulsen und Dynamiken und machte sie sinnlich erfahrbar. Dabei übertrug Thoss die Lehre von den Bewegungen menschlicher Körper auch auf die Welt der Instrumentalist:innen und Klangkörper. Dies …
Bauhaus Tanzen
Gegenstand des Projektes waren die von Oskar Schlemmer im Rahmen seiner Lehre in der Bühnenwerkstatt des Bauhauses Dessau, gemeinsam mit Studierenden und gastierenden Tänzer:innen entwickelten Bewegungs- und Bühnenstudien. Zusammenfassend bezeichnete Schlemmer diese 1926-29 entstandenen Arbeiten als „Bauhaustänze“. Die „Bauhaustänze“ manifestieren einen heute weitgehend vergessenen Ansatz einer raumorientierten Bewegungskunst, jenseits von Ballett und Ausdruckstanz. Sie gelten …
Julius-Hans-Spiegel-Zentrum
Der Berliner Tänzer Julius Hans Spiegel machte sich in den 1920er Jahren mit seinen „exotischen Tänzen“ in ganz Europa einen Namen. Viele europäische Tanzschaffende, darunter auch prominente Figuren wie Mary Wigman, wandten sich zu dieser Zeit außereuropäischen Kulturen zu, um neue Körper- und Bewegungsbilder zu finden. Wie die Geschichte von Julius Hans Spiegel verschwand auch …
Forschungsprojekt Sacharoff
Clotilde von Derp (1892 – 1974) und Alexander Sacharoff (1886 – 1963) waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das weltweit berühmteste Tanzpaar. Von München aus starteten sie eine internationale Karriere und lösten in der ganzen Welt wahre Begeisterungsstürme aus. Das Leben und Wirken der beiden spiegelt nicht nur die Tanzgeschichte, sondern die Kunst- …
Revolution won’t be performed
„Kunst ist nicht ein Spiegel, den man der Wirklichkeit vorhält, sondern ein Hammer, mit dem man sie gestaltet“: Ausgehend von dem kommunistischen Choreografen – und geborenen Barmbeker – Jean Weidt und seiner Gruppe „Die Roten Tänzer“ entwarfen Ana Vujanovic und Saša Asentić eine kritische Reise durch die letzten Revolutionen der europäischen Gemeinschaft. REVOLUTION WON’T BE PERFORMED …