Gegenstand des Projektes waren die von Oskar Schlemmer im Rahmen seiner Lehre in der Bühnenwerkstatt des Bauhauses Dessau, gemeinsam mit Studierenden und gastierenden Tänzer:innen entwickelten Bewegungs- und Bühnenstudien. Zusammenfassend bezeichnete Schlemmer diese 1926-29 entstandenen Arbeiten als „Bauhaustänze“.
Die „Bauhaustänze“ manifestieren einen heute weitgehend vergessenen Ansatz einer raumorientierten Bewegungskunst, jenseits von Ballett und Ausdruckstanz. Sie gelten heute ebenso als Teil der Vorgeschichte von Performance und Aktionskunst wie auch des konzeptionellen Tanzes.
Die Stiftung Bauhaus Dessau initiierte mit „Bauhaus tanzen“ eine choreografische und szenografische Neuinterpretation von Schlemmers Arbeiten.
Während frühere Rekonstruktionen zumeist die „Vollendung“ von Schlemmers fragmentarischen Studien anstrebten, nahm das Projekt „Bauhaus tanzen“ unter der Leitung von Prof. Ingo Reulecke den forschenden, improvisatorischen, verspielten und pädagogischen Charakter der „Bauhaustänze“ in den Blick, um zeitgenössische Weiterentwicklungen zu gestalten.
Tänzer:innen und Choreograf:innen des Anhaltischen Theater Dessau und des Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz sowie Szenograf:innen der TU Berlin näherten sich den „Bauhaustänzen“ in einem choreografischen und tanzgeschichtlichen Weiterbildungsprogramm und kreierten – inspiriert von historischen Bildern, Filmen und Texten – eigene Interpretationen.