In seinem Ballettabend „Loops and Lines“ demonstrierte Stephan Thoss mit seinen Tänzern und Tänzerinnen die Bedeutung von Rudolf von Labans Bewegungslehre aus den 1920er Jahren zu den Antriebskräften, Impulsen und Dynamiken und machte sie sinnlich erfahrbar. Dabei übertrug Thoss die Lehre von den Bewegungen menschlicher Körper auch auf die Welt der Instrumentalist:innen und Klangkörper. Dies geschah in Kooperation mit dem Ensemble Modern, das wie kein anderes Ensemble auf flexible und innovative Aufführungsformen der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts spezialisiert ist.
Interaktiv machten Tänzer:innen und Musiker:innen Labans Bewegungskonzept zunächst in Etüdenform und Miniaturen erlebbar, bevor Stephan Thoss als Uraufführung „Shaker Loops“ von John Adams und „Eight Lines“ von Steve Reich als Gesamtkunstwerk aus Bewegung und Klang choreografierte.
So wurde die Wirkung von Labans Grundlagen des Bühnentanzes für ein „Denken in Bewegung” auf verschiedenen Ebenen veranschaulicht und in direkter Zusammenarbeit mit den Instrumentalist:innen das Tanz-Erbe zur lebendigen Kunst unserer Zeit.